300 Tage Reisen – so lecker ist die Welt

Eine weitere Schallmauer ist geknackt. Wir sind seit dreihundert Tagen unterwegs! Was haben wir nicht alles in dieser Zeit erleben dürfen, und vor allem auch gegessen.

17.01.2017 ::

Nachdem wir uns in „100 Tage Reisen“ mit spannenden Daten, Zahlen Fakten rund um unsere Reise befasst haben, ging es bei „200 Tage Reisen“ um tolle Momente, die wir in Bildern festgehalten haben und deren Geschichte dahinter.

Für uns gehört die lokale Küche, genau wie die Sehenswürdigkeiten, die Menschen und die Sprache zum Reisen dazu. Das bedeutet nicht, dass wir zu 5-Sterne Restauranttestern geworden sind, sondern vielmehr, dass wir so viel wie möglich die lokale Küche probieren, auch wenn wir die Namen oder die Zutaten nicht immer in Erfahrung bringen können. Das bedeutet auch, dass wir uns seit 300 Tagen fast ausschließlich dem lokalen Genuss hingeben. Das macht es für uns sehr schwer, sich auf ein für uns typisches oder leckeres Gericht festzulegen. Probiert haben wir es trotzdem

– der jeweilige Link bringt euch zu den Rezepten

Thailand

Massaman-, rotes und grünes Curries können wir Buddha sei Dank, nie genug essen. Auch für einen guten Papayasalat (Som Tam) ist eigentlich immer noch Platz. Wenn es um den leckersten aller Nachtische auf diesem Planeten geht – Sticky-Rice mit Mango – würden wir sogar auf eines dieser leckeren Curries ohne Zögern verzichten, nur damit noch genügend Platz im Magen ist.

Doch dieses Mal hat es uns der „Heiße Stein“ in Chiang Rai angetan. Wohl auch, da wir dass vorher aus Thailand nicht kannten. So haben wir wagemutig alles vom Buffet, ob bekannt oder nicht, auf den mit heißen Kohlen betriebenen „Grill“ gelegt und waren sichtlich überrascht über dieses kulinarische Neuland.

Laos

Die Küche unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von der Thaiküche. Die köstlichen Baguettes, die überall mit unterschiedlichen Belägen angeboten werden, bieten da eine willkommene Abwechslung. Sie sind das sichtbarste Erbe der französischen Kolonialzeit.

Kambodscha

Auch die kambodschanische Küche kann sich sehen lassen: Leckeres 100% Kokosnuss-Eis, dass ein fast 100-Jähriger, der mit seinem Fahrrad durch die Straßen von Kampot radelt, verkauft,  Krabben in Pfeffersoße in Kep, großartiger Hummer am Strand, den Sandra sich für wenige Dollar jeden Tag gegönnt hat und Grill-Fisch bei Jenny am Otres Beach. Himmlisch! Jetzt wo ich darüber schreibe, würde ich am liebsten nur deshalb noch einmal dort hinfahren. Gut, an den schneeweißen Sandstrand würde ich mich vielleicht auch noch mal legen, wenn es denn sein müsste.

China (Peking)

Ich glaub wir haben noch nie so viele unterschiedliche Sachen an einem Tag gegessen, wie in unser Zeit in Peking. Zwischendurch gab es immer mal wieder einen Bubble-Tea zum Spülen und weiter ging’s. Für irgendwelche lustigen bunten Sachen, die uns angelächelt haben, war immer noch Platz.

Da man im Restaurant alles teilt, hat man die Möglichkeit durch Bestellen von vielen kleinen Speisen noch mehr dieser faszinierenden Küche zu genießen, die, wie wir gelernt haben, so rein gar nichts mit dem chinesischen Essen in Deutschland zu tun hat. Frittiertes Huhn und alles-in-süß-sauer sucht man zum Glück vergebens. Als leckere Erinnerung bleiben uns die Dumplings (Dim Sum) von unserem Lieblingsrestaurant Mr. Shi’s Dumpling in Erinnerung.

Japan

Für welches Essen soll man sich entscheiden, wenn einem wirklich alles, was man probiert hat, so gut geschmeckt hat. Und wir haben viel probiert! Sachen, deren Namen wir nicht mal aussprechen können und andere, dessen Namen wir auch leider schon wieder vergessen haben. Obwohl wir sehr viel Sushi gegessen haben, haben es uns besonders die vielen verschiedenen Sorten der Ramen Suppe angetan.

Diese leckeren Suppen, die wir gelernt haben mit Stäbchen zu essen, lieferten sich aber ein Kopf an Kopf Rennen mit den süßen Dreiecken, die vor allem in Kyoto bekannt sind.

Hong Kong

In HK ist es sehr einfach an verschiedene asiatische, aber vor allem chinesische Küche zu kommen. Meistens haben es uns die Restaurants aus der Region Shanghai mit ihren Dumplings angetan. Aber das kulinarische Highlight der Stadt sind die Egg-Waffeln die man hier meist zusammen mit Bubble Tea auf der Straße kauft.

Indonesien

Die indonesische Küche ist bei genauem Betrachten so vielfältig wie das Land mit seinen 17.000 Inseln selbst. Ein Großteil unserer Abendessen haben wir im sogenannten Warung eingenommen. Meistens in Form eines kalten Buffets mit einer bunten Auswahl von frischem Gemüse, Fleisch und Fisch, die man sich nach Belieben zusammenstellt.

Immer auf der Suche waren wir nach der typischen balinesischen Nachspeise Bubur Injin,
auch bekannt als Black Rice Pudding, wo es geschmacklich jedoch deutliche Unterschiede gibt. Als absolutes Muss für einen Balibesuch ist das sogenannte Babi Guling (Suckling Pig) zu nennendas es meist nur bis zur Mittagszeit gibt. Wenn leer, dann leer. Dabei handelt es sich um Spanferkel, von dem alles verarbeitet wird und dann auf den Teller kommt. Hört sich im ersten Moment für Europäer sicher etwas befremdlich an, ist aber sehr sehr lecker.

Malaysia (Kuala Lumpur)

Da wir dieses Mal nur in KL waren, ist es schwer über die malaysische Küche zu berichten, aber eine Sache hat es besonders der San angetan und das ist der ABC-Teller. Was sich zunächst wie ein Code der Bundeswehr für atomare, biologische und chemische Gerätschaften oder Masken anhört, ist hier ein leckerer, wenn auch übersüßter Nachtisch in dem Crushed Ice mit jeder Menge Glibber-Süß-Kram, roten Bohnen und Maiskörnern angerichtet wird (ähnlich dem Es Teller aus Indonesien). Man könnte also sagen die Beschreibung der Bundeswehr passt ganz gut  Wie dem auch sei, San steht voll drauf!

Indien (Rajasthan)

Indien, das Land der 1.000 verschiedenen Küchen. So richtig durchblicken, aus welcher Region welches Essen kommt, tun wir immer noch nicht, aber dass Thali in die Region Rajasthan gehört, wie die Alpen zu Bayern, das haben wir dann doch verstanden. Beim Thali handelt es sich um eine Zusammenstellung von mehreren Gemüsesorten, Humus usw., die mit einem Naan Brot zusammen gegessen werden. Sehr lecker, wenn auch meist nur vegetarisch. Das leckerste Thali unserer Reise haben wir in Jaisalmer auf der Dachterrasse mit Blick auf die Burg gegessen.

USA

Da wir uns die meiste Zeit bei Mark und Mike selbst verpflegt haben, hatten wir das Glück viel frisches und vor allem auch gesundes Essen zu bekommen. Was eine Wohltat nach dem schweren indischen Essen. Aber ein Besuch in einem der 60er Jahre Diner ist trotzdem immer wieder ein Erlebnis und mittlerweile trumpfen diese auch mit leckeren Salaten auf. Aber alles kann es nicht mit den hausgemachten Spare Ribs von Mark aufnehmen. Die waren so butterzart, dass sich das Fleisch schon allein vom intensiven Anschauen vom Knochen gelöst hat. Einfach göttlich.

Kolumbien

Reis, Salat mit Huhn oder Huhn mit Salat und Reis bzw. Salat und Reis mit Huhn, das schienen uns die einzigen Möglichkeiten für die lokale Küche. Als mögliche Alternativen fand man immer wieder die bekannten, „gesunden“ Klassiker: Pizza, Pasta, Burger, um die wir aber einen großen Bogen gemacht haben.

Rückblickend bleiben uns somit nur die günstigen Mittagsmenüs bestehend aus Reis, Salat und Huhn manchmal sogar mit Schwein in Erinnerung. Oder war es doch Huhn, Salat und Reis!?

Panama

Im Wesentlichen kann man sagen, dass sich das Essen stark an den USA orientiert, was es uns schwer gemacht hat es lieben zu lernen. Da wirkt der Hibiskus Garten in Santa Catalina wie eine Oase im Land, denn Dank des deutschen Kochs Raffi, hatten wir eine Streichelung unserer Gaumen vom Allerfeinsten. Und zwar bei all unseren Bestellungen. Daher steht Raffi bei uns ganz oben auf der Personalwunschliste, sollten wir mal ein Restaurant aufmachen.

Neuseeland

Da das Land von Japanern und Chinesen u.a. essentechnisch übernommen wurde, könnten wir die bereits oben aufgeführten Gerichte auch hier nochmal aufzählen. Allerdings, wenn auch nicht wirklich gesund, werden wir das Land eher mit leckeren Fish & Chips in Verbindung bringen, welche wir meist mittags in Meeresnähe verspeist haben. Gibt doch nichts Besseres als eine steife Meeresbrise und einen leckeren Fisch dazu.

Australien

Auch hier hatten wir das Glück, dass sich Udo und Katha für einige Tage fürsorglich um uns gekümmert haben.

Da Melbourne (unsere zweite Station in Australien) ähnlich wie Auckland in Neuseeland essentechnisch sehr japanisch und chinesisch ist, haben wir uns einfach der Situation schnellstmöglich „widerwillig“ angepasst und müssen sagen, dass das asiatische Essen hier sehr sehr nahe an der originalen Küche des jeweiligen Landes ist! Somit zählten auch hier die aus Shanghai kommenden Dumplings zu unseren Lieblingen, aber am allerliebsten haben wir im Restaurant Don Don eines der leckeren japanischen Gerichte gegessen (siehe Foto).

Weltweit

Spätestens seit unserem Besuch auf einer Kaffeefarm in Salento, komme ich immer mehr und mehr auf den Geschmack von richtigen Kaffee und vor allem hinter die Geheimnisse der verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten dieses wunderbaren schwarzen Heißgetränkes.

Seit Panama darf ich eine reisetaugliche French-Press mein Eigen nennen. Kaffee aus Boquete hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon im Gepäck und so bereite ich seit diesem Tag jeden Morgen meinen eigenen Kaffee zu. Neben den Bohnen aus Panama habe ich mittlerweile eine Sammlung verschiedener Kaffees aus der ganzen Welt dabei oder auch nach Deutschland geschickt. Da besonders in Indonesien ein wahrer Kaffeezubereitungs-Hype im Gang ist, konnte ich meinen Feinsinn dafür weiter ausbauen. Derzeit sind die Zubereitung nach V60 oder mit der guten alten French Press meine absoluten Favoriten, wobei auch Syphonseinen Charme hat. Seit der Erkenntnis dass die Wassertemperatur eine zentrale Rolle in der Zubereitung spielt, ist nun auch der Kauf eines richtigen Wasserkocherkessels für zuhause schon entschieden.

Meine derzeit favorisierten Kaffeebohnen kommen aus: Guatemala, Panama und von den vielen indonesischen Kaffeeanbaugebieten. Hier hebt sich der Sumatra Kaffe von dem aus Bali, Java, Flores und Papua etwas ab.

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