Inselparadies Langkawi

Gerade mal vor etwas weniger als 24 Stunden haben wir uns entschieden, wo unsere Reise als nächstes hingeht: Langkawi. Die malaysische Insel liegt ganz im Norden und auf der westlichen Andamanensee-Seite. Das Praktische, man kann ganz einfach nach Koh Lipe in Thailand, unserem eigentlichen Ziel, per Boot übersetzen und spart dadurch Zeit und Geld. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass jede Menge Überraschungen auf uns warten und wir ein gutes Timing haben.

05.-09.03.2023

Nach zwei Nächten in Singapur und vielen Leckereien standen wir am Flughafen in Singapur Terminal 4 (T4) und waren wieder einmal geflashed. Wie bei unserem letzten Flug vor 4 Jahren. Das bereits im Oktober 2017 eröffnete Terminal, sieht nicht nur aus wie die Empfangshalle von einem schicken Hotel, es ist auch voll digital gebaut. Selbst mit unserem biometrischen Reisepass können wir hier die Passkontrolle ohne Probleme passieren. Was meist nur semi am Flughafen Frankfurt klappt, funktioniert hier schnell und reibungslos. So sehen wir zum Check-in, Luggage drop und der Passkontrolle keinen Menschen mehr, nur für die Sicherheitskontrollen steht Personal zur verfügung. Wir stehen nirgendwo an und sind rasend schnell am Gate. Immer wieder ein schönes Erlebnis und ich hoffe für den neuen T3 in Frankfurt, dass er mindestens genau so wird +5 Jahre Weiterentwicklung. Ich bin gespannt.

Langkawi

Langkawi setzt sich aus den Worten für den inseltypischen Adler (Kurzform: lang, eigentlich helang) und dem typischen Sandstein (Kawi) zusammen. Wenn wir heute unseren Städte neue Namen geben würden, was wären da wohl mögliche Namenskonstellationen. Würde Wiesbaden z.B. Brückenchaos oder Frankfurt Geldstadt heißen, wobei ein paar Eintracht-Fans es dann wohl lieber Adlerstadt nennen wollen würden, denke ich.

Auf weitere kreative Städtenamen freuen wir uns in den Kommentaren.

Schon der Landeanflug auf das Inselparadies ist beeindruckend. Links von uns der höchste Berg der Insel, der Gunung Raya, mit seinen 890 Metern und dem Wahrzeichen, der längsten freistehenden Hängebrücke (Skybridge) und auf der rechten Seite die schönen Strände um Pantai Tengah und Pantai Cenang.
San hat für uns die etwas andere Unterkunft im The Pirathouse beim Pantai Tengah rausgesucht. Hier durfte jemand seine Kindheitsträume vom Pirat sein ausleben oder ist der weltgrößte Fan von den Fluch der Karibik Filmen. Wie dem auch sei, es hat definitiv seinen Charme und eine tolle Lage. Außerhalb vom Trubel von Cenang, fußläufig zum Strand und leckere Restaurants vor der Tür.

Wir mieteten uns einen Roller, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden, was sich hier auf Grund des wenigen Verkehrs auch super einfach und angenehm gestalten lässt. Erstes Ziel die Skybridge. Die Infrastruktur rund um die Sykbridge lässt erahnen, was hier vor Corona los gewesen sein muss. Es sieht aus wie im Freizeitpark von Phantasialand oder Europapark. Ein eigens angelegtes Dorf mit vielen Geschäften und Restaurants, die allerdings fast alle nicht mehr aufhaben und vermutlich - dem Zustand zu entnehmen - auch die letzten 3 Jahre keine Gäste mehr empfangen haben.
Diese Geisterstadt zu sehen macht uns auf einer Seite traurig und auf der anderen Seite sind wir glücklich, dass wir nicht in unendlich langen Schlagen hier anstehen müssen, um ein Ticket zu bekommen oder hochfahren zu dürfen. Vermutlich wären wir sonst einfach wieder gegangen, weil es uns zu überlaufen gewesen wäre. Daher haben wir Glück im Unglück.

Im Versuch den Tarif-Jungle der Seilbahn und aller Attraktionen zu verstehen, bekommen wir irgendwann endlich unser Bändchen um unser Handgelenk und dürfen mit der österreichischen Seilbahn nach oben fahren. Die Herausforderung bei den Tarifen ist, dass es mehr als 4 verschiedene Gondelklassen (360°, VIP, Glassbottom, Privat,..) gibt und jeder weitere Meter oben angekommen (der Zubringer zur Skybridge, die Skybridge selbst, die Aussichtsplattform, …) noch mal extra kostet. Um die Verwirrung abzurunden gibt es natürlich auch noch Kombi-Angebote, die dann auch immer noch mindestens eins der kitschigen Fotos enthalten. Wir entschieden uns für eine einfache Gondel + Skybridge. Außerdem für die Treppen zum Eingang der Skybridge, da wir schon seit Tagen keinen Sport mehr gemacht haben.

Oben angekommen ist die Aussicht einfach nur sensationell und definitiv das Geld wert. Man kann einen Teil der zu Langkawi gehörenden 99 Inseln sehen und an guten Tagen sogar unser nächstes Reiseziel, Koh Lipe. Wir könnten leider “nur” die große Nachbarinsel von Koh Lipe erkennen, Koh Adung.

Auf dem Rückweg halten wir an verschiedenen Stränden und hüpfen hier und da zum Abkühlen rein.

Am nächsten Tag erkundeten wir die andere Ecke der Insel mit ihrer Hauptstadt Kuah und dem zweiten Wahrzeichen von Langkawi, dem Monument eines überdimensionalen Adlers.

Als wir nachmittags wieder durch Cenang, der einstigen Touristenhochburg auf der Insel in unsere Piratenhöhle fahren, stellten wir fest, dass wir Langkawi falsch eingeschätzt haben. Da es als DAS Urlaubsziel für Malaysia-Reisende gilt, hatten wir uns fälschlicherweise einen Mix aus Phuket und Kuta auf Bali vorgestellt, voll ausgebaut und bis zum letzten Zentimeter erschlossen. Tatsächlich ist fast genau der Gegenteil der Fall. Natürlich ist Cenang touristisch, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es selbst vor Corona noch in einem angenehmen Grad gewesen ist. Bei unserem Besuch war auf der Insel kaum was los, der Tourismus ist (noch) nicht zurück, die meisten Reisenden, die wir trafen, waren Malaien vom Festland. Die größeren Hotels waren häufig geschlossen, genau wie viele Restaurants, Bars und Geschäfte. Alles wirkte etwas wie in die Jahre gekommen, da man sich vermutlich die letzten 3 Jahre nicht darum gekümmert hat.

Tag am Meer

Wir verlängerten unsere Piratenschiff-Unterkunft um einen Tag Wasseraktion zu machen. Vormittags stand eine Jetski Insel hopping Tour zu 4 Inseln an und nachmittags sollte es dann mit einer Sunset-Cruise auf einem Katamaran etwas gemütlicher zugehen.

WAS EIN SPAß!!! Ich bin seit Jahren kein Jetski mehr gefahren und freute mich wie ein kleiner Bub auf die Tour und das Dahingleiten auf dem Wasser. San konnte als Beifahrer diese Freude nicht immer ganz teilen, vor allem dann nicht, wenn wir nach den Sprung über die Wellen zum Teil hart aufgesetzt sind. Es war einfach nur mega und ich in meinem Element: Wasser.

Schnell noch was gegessen und Klamotten gewechselt und schon ging’s weiter zum Katamaran. Am Cruise-Pier legten zur gleichen Zeit zwei verschiedene Anbieter zur Sonnenuntergangstour ab. “Hallo, schön dass ihr da seid, setzt euch hin. Wir sagen bescheid wenn es los geht.” Das war unsere, die anderen haben einen Blumenkranz um den Hals gelegt bekommen, einen Willkommens-Cocktail und der Veranstalter hatte eine Boombox mit der gute Laune Musik, die die Gäste bespaßte. Wie es schien, waren wir auf dem Schlafanzugs-Boot gelandet.

Das Schlafanzugs-Zimmer war früher auf meinen Klassenfahrten immer das Zimmer, wo um 21 Uhr das Licht aus ging und eben der von Mammi eingepackte Schlafanzug zum Einsatz kam. Während im Nachbarzimmer die Party ging und ich definitiv keinen Schlafanzug anhatte ;-)

Wir hätten besser mal unser Tages-Horoskop gelesen, denn dort stand bestimmt: “Der Scheint trügt”. Als wir nach dem malerischen Sonnenuntergang und vielen tollen Gesprächen mit den anderen Reisenden wieder im Hafen einliefen, tanzten wir mit einem Teil der Crew Macarena auf dem Deck und die anderen saßen betröppelt auf dem Boot daneben. Es ist eben manchmal einfach das, was man draus macht.

Da wir das Thai-Essen dann doch sehr vermissten, verließen wir nach 4 Tagen Langkawi und reisten mit dem Speedboot nach Koh Lipe. Die Insel stand viele Jahre auf der Bucketliste.

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Happy End in Thailand – Koh Lipe & Koh Lanta

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Ein Tag in Singapur