Yogyakarta
20.-23.05.2015
Atemlos nach Ubud
Um die Rück- bzw. Weiterreise etwas angenehmer zu gestallten, haben wir uns entschieden die gut 5 1/2 Std. Fahrt zum Flughafen in Ubud noch mal zu unterbrechen und eine weitere Nacht im Puji Bungalow in Ubud zu verbringen, wo wir mit herzlich willkommen zurück unser altes Zimmer bekommen haben. Jippy, erst mal wieder direkt in den Pool gesprungen
Bereits die Fahrt nach Ubud war sehr unterhaltsam. Unser Fahrer erklärte uns, warum er 5 Minuten zu spät gekommen ist, was für Balinesen mehr als untypisch ist. Er arbeitet noch in Pemuteran in der Senior High School und da habe ihm seine 15 jährige Schülerin morgens anvertraut, dass sie schwanger sei. Nach diesem Schock ist er mit ihr erst mal zum Arzt, der die Schwangerschaft im 4. Monat bestätigte! Auf die Frage wer der Vater sei, gab es nur die Antwort dass sie es nicht genau wisse und es 7 (!) potenzielle Kandidaten geben würde. Er hat dann 6 der 7 zum „Verhör“ antanzen lassen – sie waren es natürlich alle nicht gewesen. Aber das beste an der Geschichte ist, dass es die Tochter von seinem besten Kumpel ist und er jetzt die Fahrt lang Zeit hatte zu überlegen, wie er es ihm am Abend bei einem Arak (balinesischer Schnaps – unser Vorschlag) schonend beibringen sollte.
Seine Laune verbesserte sich aber schnell, als er uns erzählte dass er deutsche Songs im Unterricht einfließen lässt und einer es ihm und den Schülern besonders angetan hat – wenige Sekunden später schallte Atemlos von Helene Fischer aus den Boxen. Nee, oder … also trällerten wir den Song unseres Exportschlagers laut mit und fuhren dabei durch Balis Reisfelder.
Yogya – erster Tag
Nachdem Check-in in unserem Guesthouse ging es ortstypisch per Fahrrad-Rikscha zum Markt. Dort gab es neben neuen Taschen für meine Frau auch jede Menge Obst und Gewürze. Unterwegs haben wir noch zufällig einen Mitarbeiter von der Touristen Info getroffen, der uns mit vielen Zusatz Infos rund um seine Stadt versorgte. Kurz darauf fanden wir uns auf seinen Tipp hin in einer Art Gallery wieder, wo wir einer Studentin bei ihren Batikarbeiten zuschauen konnten, bevor wir es mit wenig Erfolg selbst probierten.
Tempel in Yogya
3 Uhr stand auf der Uhr, als der Wecker klingelte!
Zur Abwechselung wollten wir uns mal auf einem Berg einen Sonnenaufgang anschauen. Wir werden am Ende noch Trekking-Fans.
Im Vordergrund stand allerdings, dass wir beim Sonnenaufgang einen ersten Blick auf eins unserer Tages-Highlights werfen wollten. Richtig: „Wollten“. Denn trotz des malerischen Sonnenaufgangs mit einigen anderen Besuchern, ließ sich der Tempel Borobodur unter der festhängenden, dichten Wolkendecke leider nicht blicken. Somit mussten wir uns noch etwas gedulden, bis wir ihn uns aus der Nähe ansehen konnten.
Borobodur bedeute: „Tempel auf dem Hügel“ und wurde im 8 Jhd. gebaut und zählt zu dem UNESCO-Weltkulturerbe. Aus der Ferne ähnelt der Tempel einer Stupa. Genauer betrachtet, besteht der Tempels aus zwei Bauten, was auch seine Besonderheit darstellt. Der Oberrang ist eine kreisförmige Terrasse mit vielen Stupas während der Unterrang eine gestufte Pyramide ist. Er ist so erbaut worden, dass auf der untersten Ebene das Leben des Menschen geprägt von Trieb und Leidenschaft dargestellt wird, während auf den zwei weiteren Ebenen nach oben in 1.460 (!) Reliefs, Szenen aus Buddhas Leben bis hin zu Erleuchtung gezeigt werden. Das Bauwerk ist neben Angkor Wat (Kambodscha) und Bagan (Myanmar) das bedeutendste im Buddhismus, so dass jedes Jahr 1.000 Mönche hier her pilgern.
Dem grandiosen Bauwerk liefen wir allerdings für die anwesenden Schulklassen fast den Rang ab. Unser Fahrer Xsan hatte uns schon darauf vorbereitet, dass wir hier unter dem wenigen westlichen Touristen ebenfalls als Highlight gelten würden und so sollte es auch sein.
Anfangs fragten die Kids und andere Erwachsene noch recht zaghaft, ob sie mit uns ein Foto machen dürfen, aber als sie merkten das San richtig Gas gibt, gab es kein Halten mehr und wir fühlten uns bei locker über 200 Selfies in 1,5 h einen Vormittag wie Hollywood-Stars.