Ganz nach unserem Geschmack – Melbourne

Melbourne ist mit etwas über 4 Millionen Einwohnern nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens und stand ganz oben auf unserer Wunschliste, als wir uns vor knapp einem Jahr überlegt haben (unsere Routenplanung) wohin die Reise gehen könnte. Doch warum fährt man eigentlich nach Melbourne?

14.-19.12.2016 ::

Die zwei australischen Großstädte, von denen gegen jede Vermutung keine die Hauptstadt (Canberra) des Landes ist, haben die Sehenswürdigkeiten nicht ganz gerecht unter sich aufgeteilt. Denn Sydney hat mit der weltbekannten Oper, Harbour Bridge u.v.m. alle, und Melbourne genau genommen keine einzige Attraktion, doch trotzdem schwärmen viele der Leute, die wir getroffen haben von dem Flair der Stadt. Das wollten wir uns also nicht entgehen lassen.

Best of

Melbourne ist für uns wie eine Zusammenfassung der letzten Monate. Dank der extrem vielen Chinesen und Japaner die in der Stadt leben, haben Gott sei Dank genauso viele authentisch schmeckende Restaurants aufgemacht und so erinnerten sie uns an unsere tolle Zeit mit dem leckeren Essen in Peking, Hong Kong und Kyoto bzw. Japan.  Bei so viel leckerem Essen, konnten wir natürlich keine Gelegenheit auslassen essen zu gehen  Damit wir möglichst viel verschiedenes Essen genießen konnten, wurde gern mal geteilt und kein Essens-Rhythmus eingehalten. Herrlich.

Die Streetart erinnerte uns an unsere fantastische Woche in Cartagena, auch wenn sich dort im Verhältnis zu hier die Künstler scheinbar mehr gegenseitigen Respekt zollen. In Cartagena bekamen wir im Rahmen des Streetart-Spaziergangs erklärt, dass die Künstler einen Ehrenkodex untereinander haben und deshalb die Werke anderer nicht einfach übersprüht werden. Auch die so genannten Tags, was die meisten von uns wohl als Schmiererei empfinden, gab es dort kaum. In Melbourne sieht das dagegen ganz anders aus. Viele der tollen Bilder sind fast bis zur Unkenntlichkeit mit Tags verunstaltet, was wirklich schade ist. Ein paar gute Sachen haben wir dann trotzdem noch gefunden.

Streetart in Melbourne

Streetart in Cartagena

Da die Stadt ungefähr auf der selben Höhe liegt wie Auckland, ist das Wetter auch recht ähnlich: Wenn die Sonne draußen ist,ist es sehr warm, aber sobald Wind aufkommt oder die Sonne untergeht sehr sehr kalt, was unsere Fleecejacke zum täglichen Begleiter machte und unser in Neuseeland erprobtes Zwiebelsystem hoffentlich hat zum letzten Mal zum Einsatz kommen lassen.

Interessant zu sehen, wie die Menschen mit diesen Wetter umgehen. Es lässt sich nicht leugnen dass die englische DNA in dem einen oder anderen Melburnian tief über Generationen hinweg verankert geblieben ist :-). Anders wäre es nicht zu erklären warum einige Locals mit kurzem dünnen Sommerkleidchen und FlipFlops durch die Straßen spazieren, während die meisten Anderen dicke Jacken und zum Teil Fellschuhe anhaben. Lustiges Bild wenn man beide nebeneinander an der Ampel stehen sieht.

Kostenlos und draußen

Schnell sollten wir den Rhythmus der Stadt aufnehmen und neben dem vielen asiatischen Essen auch den Flair der Stadt schätzen lernen. Es gibt gefühlt tausende, ich übertreibe nicht, süße und zum Teil sehr stylische Cafés, die zum Verweilen einladen. Da sie sehr gut sortiert sind, was Kaffeebohnen aus aller Welt und deren Zubereitung angeht, auch zum Shoppen. So konnte ich es mir nicht nehmen lassen in meinem Lieblings-Cafe dem Market-Lane-Coffee ein Paket gute Bohnen aus Guatemala mit auf die Weiterreise zu nehmen.

Es ist auch die Stadt der Kreativen und Hipster, was sich neben der Streetart und den stylischen Restaurants bzw. Cafes an den Leuten auf der Straße widerspiegelt. Man könnte sagen, es ist das Berlin von Australien.

Jeden Tag kamen wir in den Genuss kostenlos an der frischen Luft etwas zu erleben. So lauschten wir am Mittwoch den Bands beim Queen Victoria Summer Nightmarket, mitten unter der Woche am Federation Square einem Konzert von zwei lokalen Bands, tranken einen Kaffee auf dem Weihnachtsmarkt mit Santa Claus und schlitterten eher zufällig auf das Royal-Croquet-Club Festival zum Heineken-Saturday wo jede Menge DJ’s auflegten.

Great Ocean Road

Mit einem Tagesausflug ging es zu den 3 Std. entfernten Twelve Apostles, die nach dem Uluru (Ayers Rock) die am meist fotografierte Sehenswürdigkeit Australiens sind. Der anstrengende Tagestrip sollte sich für uns lohnen, bekamen wir ein extra Sahnehäubchen oben drauf.

Nachdem 2005 zuletzt einer der 12 Apostles ins Wasser stürzte, sind heute nur noch 8 übrig. Das Beeindruckende ist, dass sie vor 10-20 Millionen Jahren mit den Klippen des Festlandes verbunden waren und dann nach und nach freigespült wurden. Die haben sich quasi über Nacht gelöst und stehen seit dem wie ein Fels in der Brandung

Beim Anblick dieser wind- und meergepeitschten Küste hat man das Gefühl, am Ende der Welt zu sein und spätestens beim Hereinrollen der gigantischen Wellen versteht man auch, welche immense Gewalt vom Element Wasser ausgeht, die bereits die über 700 gesunkene Schiffe vor der Küste zu spüren bekommen haben.

Da die Öffnungszeiten der Autovermietung eher kundenunfreundlich sind und wir keinen zweiten Tag das Auto bezahlen wollten, konnten wir nicht so oft entlang der schönen Great Ocean Road halten, wie wir gewollt hätten, mussten wir zum Ladenschluss das Auto wieder zurückgebracht haben, was sich als großer Fehler herausstellte (haben die Abgabe um 12 Minuten verpasst und mussten dann Parkgebühren für die Nacht zahlen, hätten also länger bleiben können).
Aber der Abstecher zu einem malerischen Leuchtturm sollte dann doch drin sein. Kaum von der Hauptstraße abgefahren, sahen wir zwei Autos mitten auf der Straße parken und die Insassen davor, mit dem Kopf im Nacken nach oben starren. Das bedeutet auf australisch: da könnte ein Koala sein. Die kleinen grauen Fellknäuel sieht man in den meist kahlen weiß/grauen Eukalyptusbäumen kaum und wir standen in einem Wald von Eukalyptusbäumen, was die Suche nicht vereinfachte. Aber siehe da, in den Baumkronen ganz oben waren in der Tat zwei frei lebende Koalas zu sehen. Wir freuten uns wie Glücksbärchen, wussten wir doch dass einige Touristen nach mehreren Wochen oder sogar Monaten keine zu Gesicht bekommen.
Um so unbeschreiblicher ist es, dass wir nur wenige Kilometer weiter eine Mutter mit ihrem Baby auf Augenhöhe und super dicht in Aktion sehen durften. Jede Bewegung des Babys wurde von uns und den anderen 4-5 Touristen bestaunt und fast schon bejubelt, wäre man nicht so darauf bedacht gewesen kaum zu atmen, damit man es nicht erschreckt. Sensationell! Einen Leuchtturm müssen wir uns dann woanders anschauen.

Mit einem leckeren letzten Marktfrühstück begann unser letzter Tag in der Stadt, wo Sandra mit dem Brady Hotel CBD mal wieder eine tolle Unterkunft in bester Lage zum Top-Preis herausgesucht hat, zu Ende.

Passend zu Weihnachten geht unser Wunsch noch einmal nach Asien zu kommen, schon mal in Erfüllung, da wir von Melbourne Kurs auf unser zweites Zuhause der Reise nehmen – Canggu auf Bali.

 

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Eat, Lift, Yoga and repeat – Canggu (1)

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