Im Tierreich angekommen – Nambour und Sunshine Coast
Müssten wir 30 Minuten nach Landung entscheiden, wo in der Welt es uns am besten gefällt, wäre Brisbane in Australien ganz oben auf unserer Liste.
Warum?: Immigriert in Rekordzeit, an der Gepäckausgabe warteten alle brav hinter einer leicht angedeuteten Abstandslinie im Radius von 1m und wir wurden dabei von allen am Airport und am Bahnhof so freundlich und hilfsbereit empfangen, als wären wir die ersten Besucher eines letzten heilen Stückes Erde auf diesem Planeten. Gefehlt haben eigentlich nur die Blumenkränze um den Hals. Dem Unmut darüber hätten wir dann fast beim Ideenmanagement Luft gemacht .
Todesstern
Mit dem Zug ging es vom Flughafen die 1,5 Std. Richtung Norden nach Nambour, wo mein ehemaliger Arbeitskollege Udo mit seiner Frau und ihren zwei Hunden nun leben.
Während ich mir kurz vorm Aussteigen Gedanken machte, ob Nambour nicht ein Planetennamen von Star Wars ist und die beiden vielleicht deshalb hierher gezogen sind und ob Udo uns nun mit seinem X-Fighter abholt und auf dem Beifahrersitz Luke Skywalker ist, damit er nicht so alleine auf uns wartet muss, öffneten sich die Türen des Zuges und vor uns stand Udo und trug, zu meiner völligen Überraschung ein Star Wars T-Shirt!!! Als hätte er meine Gedanken lesen können. Aber gute Jedi’s können das glaube ich auch, oder!? Jedenfalls, brach ich vor Lachen fast zusammen!
Seit meinem letzten Besuch Anfang 2009 bei den Beiden ist viel passiert. Damals waren sie frisch ausgewandert, heute leben sie fast schon ein Jahrzehnt glücklich im Känguruland. Mit Cooper und Sookie haben sie mittlerweile Zuwachs von zwei Familienmitgliedern auf vier Beinen bekommen, auf die wir das Wochenende aufpassen sollten, da die zwei sich zum Campen mit Freunden verabredet haben. Nichts lieber als das.
Sport unterm Weihnachtsbaum
Mit CrossFit DropBear ist nun auch Australien in unserer CrossFit Around the World-Liste aufgeführt. Bei der sehr kleinen aber feinen Box von Scott handelte es sich um eine umgebaute Doppelgarage. Was nicht bedeutet dass kein Platz für einen wild blinkenden Weihnachtsbaum ist. So hatten wir zum ersten Mal ein Workout vor einem blinkenden Weihnachtsbaum bei über 30 Grad Außentemperatur.
Auf den Hund gekommen
Da Udo und Katha ihren Campingtrip wetterbedingt einen Tag später starten mussten, hatten wir mehr Zeit füreinander und konnten uns bei gemütlichen Nachmittagen und Abenden auf den neuesten Stand bringen.
Samstag konnten die zwei dann doch noch starten und wir konnten uns in unserer neuen Funktion als Hundesitter ausprobieren. Cooper und Sookie zeigten uns gleich mal wo es langgeht und dass sie ihren eigenen Kopf haben. So stand Gassi gehen, Kuscheln und nicht zu vergessen Füttern auf der Tagesagenda. Die zwei süßen Tollpatsche machten es uns aber sehr einfach, uns in sie zu verlieben.
Hinterland
„Welcome to Hinterland“ stand auf einem Straßenschild, nur wenige Fahrminuten von unserer Bleibe entfernt. Ja, Hinterland heißt hier auch Hinterland und meint selbiges. Dort tuckerten wir einen Tag von Örtchen zu Örtchen und schlenderten auf kleinen lokalen Märkten und genossen unseren Sonntagsausflug ins grüne, bergige Hinterland.
Strand, Wasser und mehr
Mit Katha und Udo ging es dann am darauffolgenden Tag gemeinsam auf Küstentour, warteten an der Sunshine Coast doch ein paar tolle Strände auf uns. Allein die Namen klingen schon wie exotischer Urlaub: Mooloolaba und Yaroomba, um nur zwei zu nennen. Wir waren überrascht wie schnell man diese von Nambour erreicht. Bergiges grünes Hinterland und feiner toller Sandstrand trennen hier gerade mal 20-30 Minuten mit dem Auto. Das nennen wir mal vielfältig. Zwischen den kilometerlangen Stränden, an denen trotz Ferienbeginn kaum etwas los war, tauchten immer wieder typisch australische Städtchen auf, die zum Anhalten und Kaffee trinken oder essen einluden, deren Einladung wir gerne folgten. So bummelten wir bis nach Noosa Head hoch, um den Surfern beim ihrem Treiben zuzuschauen und ich komme jetzt doch zu dem Entschluss, dass ich das Surfen bei nächster Gelegenheit ausprobieren muss.
So flauschig
Der Australia Zoo war 2009 schon eins der Highlights meiner Reise und sollte auch dieses Mal nicht fehlen. Das Zuhause vom Steve Irwin, dem Crocodile-Hunterwurde zwischenzeitlich um ein Afrika-Gelände erweitert. Steve starb 2006 durch einen Stich von einem Stachelrochen ins Herz und berichtete davor auf zum Teil kuriose Art und Weise von gefährlichen Tieren aus der Wildnis und deren Lebensgewohnheiten. Über eine halbe Milliarde Menschen in nahezu jedem Land der Welt konnten seine Tierdokumentationen bestaunen. Cricky! Heute führen seine Frau und Tochter Bindi (die vor kurzem bei Dancing with the stars gewonnen hat) und Sohneman Robert sein Erbe weiter. Ziel des Zoos ist es, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu zeigen. So gingen wir als allererstes in den Känguru-Himmel, um in diesem weitläufigen Gehege nach den Tieren Ausschau zu halten. Neben dem obligatorischen Betrachten und Streicheln konnten wir es uns nicht nehmen lassen mit dem Wappentier der Australier ein wenig Unfug zu treiben und so war wieder Tier-Selfie-Alarm! Die sind aber auch zu knuffig. Sorry, Steve.
Sandra hat sich dann in die flauschigen Koalas verliebt. Die sind aber auf fluffig -wie eine hoher Velours-Teppich. So wäre ich bestimmt aber auch, wenn ich 20 Stunden pro Tag schlafen würde, den Rest der Zeit Eukalyptus essen und mir den Rücken kraulen lassen würde. Was ein anstrengendes Leben.
Punkt Mittag, als die Sonne am höchsten stand und die Schatten kurz waren, war dann Zeit für die Raubtier-Show im dafür eigens gebauten Stadion. Neben verschiedenen Raubvögeln, die man in Aktion bestaunen konnte, ist der Höhepunkt der Show wenn das Krokodil in die Arena geschwommen kommt. Erst gibt es jede Menge praktische Tipps, wie man sich verhalten soll, wenn man auf eins in freier Wildbahn trifft, was hier in Australien gar nicht so unwahrscheinlich ist, bevor man die Schnelligkeit und die Dynamik bewundern kann. Ob ich mich beim Aufeinandertreffen mit der lebenden Handtasche dann auch wirklich daran erinnere, nicht wegzulaufen, da es auf Erschütterungen reagiert, bleibt abzuwarten. Freiwillig testen werde ich das sicher nicht.
Am nächsten Morgen hieß es von Udo, Katha, Cooper und Sookie, sowie dem Star Wars Planeten Nambour Abschiednehmen und hoffentlich dauert es nicht wieder 8 Jahre bis man sich wiedersieht. Möge die Macht mit ihnen sein. Für uns geht es weiter nach Melbourne.
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