Chichen Itza, Valladolid und Rio Lagartos
19.-20.11.2014 ::
Der Wecker klingelte mal wieder sehr früh, aber wie gesagt, daran habe ich mich bereits bestens gewöhnt und außerdem hatten wir heute viel vor.
Tulum
So ging es gleich nach dem Aufstehen und ohne Frühstück, daran kann und will ich mich jedoch nicht gewöhnen, zu den Maya Ruinen am Strand von Tulum, die wir gestern Regen bedingt nicht gemacht haben. Hier waren wir so früh, dass nur wenige andere Besucher da waren. Im Laufe des Tages fahren hier die Touribomber vor, aber bis dahin sollten wir mit unserem Mietwagen schon über alle Berge sein.
Auf dem Weg in das etwa 150 km entfernte Chichen Itza, wo die wohl berühmteste Maya Stätte von Mexiko auf uns wartete, gab es dann erst mal ein leckeres Frühstück in einem kleinen Café/Bistro am Straßenrand. Jippy! Dann ging es mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km über den sehr gut ausgebauten und kerzengeraden Highway 180 Richtung Landesinnere. Hätten wir ein Fernglas gehabt, so hätten wir wohl das Ziel schon vor der Abfahrt sehen können, so gerade war die Strecke
Ab und zu störte mal ein Bumper (Bremshügel) den Geschwindigkeitsfluss des ohnehin wenigen Verkehrs auf den Straßen in Mexiko. So sollten wir unser Ziel entspannt erreichen.
Chichen Itza
Nicht mehr ganz so entspannt war dann der Aufenthalt in Chichen Itza, so begrüßten uns eine gewaltige Anzahl von Touribombern bereits auf den Parkplatz und dessen Insassen zerstörten dann jegliche Illusion von mir, schöne Bilder ohne viel Menschen drauf zu machen.
Chichèn Itzá war zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert n. Chr. eine der mächtigsten Städte im Land der Maya und das kulturelle und politische Machtzentrum der Region. Die 30 Meter hohe Pyramide des Kukulcán, die sich im Zentrum befindet, gilt als eines der 7 Weltwunder der Neuzeit und gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe. Der freistehende Tempel konnte mit seinem guten Zustand punkten, allerdings hat Chichen Itza im direkten Vergleich zu Tikal das Nachsehen. So gefiel uns Tikal mit den vielen verschiedenen Tempeln und diesem einzigartigen mystischen Flair, der durch den Jungle zusätzlich unterstützt wurde, deutlich besser und war dabei nicht annähernd so überlaufen.
Valladolid
Mit dem Auto ging es dann weiter in das etwa 30 km entfernte Valladolid. Dem Reiseführer zufolge las sich die Beschreibung sehr ähnlich der von Antigua in Guatemala, was uns sehr gut gefallen hat. Allerdings sollten unsere Erwartungen an eine kleine gemütliche Stadt, die zum Verweilen einlädt, leider nicht erfüllt werden. Im Wesentlichen besteht die Stadt aus einer Kirche im Stadtzentrum, die von allen und zwar wirklich allen Tourbussen, die in Chichen Itza waren, auf dem Rückweg angefahren wird. Daher von Gemütlichkeit keine Spur.
Rio Lagartos – Pinke Flamingos
Schon beim Frühstück bemerkten wir das rege Treiben auf Valladolids Straßen, so schien heute ein besonderer Tag für die Mexikaner zu sein. Als dann quasi mit dem Frühstück eine kleine Parade der umliegenden Grundschule an uns vorbei lief, war es amtlich. Das Internet sollte uns verraten, dass der 20. November Tag der Mexikanischen Revolution seit 1910 ist. Die Feierlichkeiten begleiteten uns auf den Weg in das ca. 100 km entfernte Fischerdorf Rio Lagartos, waren doch alle Ortsdurchfahrten wegen Paraden gesperrt.
Nachdem wir nun schon viele geschichtsträchtige Orte auf dieser Reise gesehen haben, sollten wir nun an einen Ort kommen, an dem wir scheinbar die einzigen Touristen unter zahlreichen Tierarten sind. Rio Lagartos ist ein Naturreservat an der nördlichen Küste Yucatans. Das Örtchen lebt von der Fischerei und von den paar Touristen, die sich hierher verirren, um mit den Motorbooten in den Weiten der Mangroven Jagd nach den rosa Flamingos und anderen Vögeln zu machen.
Ein paar Seeadler, Reiher und sonstige Vogelarten tauchten in der Landschaft auf und fast hätten wir geglaubt, man hätte die Kraniche nur für die Touristen dort ausgesetzt, so regungslos hat er unsere Anwesenheit wahrgenommen. Ein Krokodil taucht ab, als wir ihm zu nahe kommen. Weiter hinten, treffen wir auf ein paar Kolonien der rosa Flamingos. San holte gleich mal ihr passendes Shirt dazu raus.
Lustig zu sehen: Wenn Flamingos in Action sind, dann sieht es aus, als würden sie erst über das Wasser laufen bevor sie los fliegen. Die Flamingos haben übrigens ihre rosa Farbe, weil sie am liebsten Garnelen/Shrimps essen.
Nach der Bootstour ging es erst mal Mittagsessen und was könnte man hier anderes essen, als frische Garnelen, denke wir haben auch schon etwas Farbe bekommen.