Budgetkalkulation für eine Weltreise – top-down oder bottom-up?

Natürlich gibt es, wie bei so vielen Dingen im Leben, verschiedene Wege um ans Ziel, in dem Fall an die Budgetierung für eine Weltreise zu kommen. Der einfachste ist sicher nichts zu kalkulieren, sein Bankkonto immer wieder zu checken und einfach so lange zu reisen, bis das Geld alle ist. Da wir aber gern die Zeit voll ausnutzen möchten und weder irgendjemanden um Geld anpumpen, noch früher nach Hause wollen, habe ich eine Budgetkalkulation aufgestellt.

Klar, wussten wir,was wir an Angespartem auf dem Konto haben, aber es war für uns einfach wichtig zu sehen, ob wir uns teurere Länder wie Neuseeland, Japan oder die USA auch leisten können.

1. Schritt: Kalkulation des Tagesbudgets

Nachdem wir die Route aufgestellt hatten und wussten, wie viele Tage/Wochen wir schätzungsweise in welchem Land verbringen werden, habe ich nach einer Webseite gesucht, die mir mit der Kalkulation der Tagesbudgets weiterhilft.

Mit www.budgetyourtrip.com bin ich fündig geworden. Hier gibt es für  jedes Land auf dieser Welt eine beispielhafte Tagesaufstellung jeweils für Budget-, Midrange- und Exclusive-Traveller. Durch die hinterlegte Beschreibung der Kategorien kann man gut heraus finden, wo man sich einzusortieren hat. Wir bewegen uns zwischen Budget- und Midrange-Traveller, essen wir doch gerne auf der Straße bei den Locals, schlafen aber nicht in Dorms, sondern einfachen Hütten/Doppelzimmern. Also bin ich jeweils auf das geplante Land und habe den Durchschnitt zwischen den beiden Kategorien für das Tagesbudget berechnet. Das schöne ist, dass man nicht noch die Währung umrechnen muss, sondern direkt seine eigene auswählen kann. So ergab sich beispielsweise für Kambodscha ein Schnitt von 30 Euro p.P./Tag oder für Japan von 70 Euro.

2. Hochrechnen

Nachdem das Tagesbudget festgelegt war, habe ich dies mit den geplanten Tagen im Land multipliziert.

Beispielrechnung:
Thailand 21 Tage x 25 Euro = 525 Euro
Kambodscha 21 Tage x 30 Euro = 630 Euro

So hat man zum einen das Budget je Land und am Ende, beim Addieren aller Länder-Summen schon mal einen großen Batzen des benötigten Budgets.

Zu dieser Gesamtsumme habe ich wiederum 20% Puffer addiert. Das zunächst rein vom Bauchgefühl, aber beim Lesen diverser Blogs stellte sich heraus, dass die Höhe durchaus Sinn macht.

3. Kosten für die Ein- und Ausreise

Hier habe ich mich bewusst dafür entschieden, diese gesondert vom Tagesbudget zu kalkulieren.

Durch den aufgestellten Zeitplan habe ich tatsächlich für alle benötigten Flüge die Kosten heraus gesucht. Dies kann man mittlerweile wunderbar über Google machen, da diese entgegen der Flugsuchplattformen auch die Billigflüge aus dem jeweiligen Land listen. So kann man gut schauen, ob sich nicht durch Switchen der Reihenfolge der Länder was im Preis tut. Bei uns bedeutete ein Tausch der Reihenfolge tw. Einsparungen in Höhe von mehreren hundert Euro.

Durch Check der benötigten Visa vorab, lagen auch diese Kosten bereits vor.

Je nachdem welche Länder man bereist, wie viel man herumhüpft und in welchem „Qualitätslevel“ ergibt sich für jeden Traveller daher ein anderer Betrag und ein Pauschalbetrag hier zu nennen, wäre daher m.E. nach falsch.

4. Tracken des Tagesbudgets vor Ort

Jede Vorabbudgetierung ist umsonst, wenn man nicht auch während der Reise seine Kosten überwacht. Ja, das macht Arbeit, garantiert uns so aber, dass wir nicht aus dem Rahmen laufen. Bei einer möglichen Kursänderung haben wir so auch innerhalb von kürzester Zeit einen Überblick auf welches Tagesbudget wir aufgrund von Einsparungen in den Ländern zuvor springen könnten.

Für das tägliche Tracken gibt es mittlerweile tolle Apps. Mit „Travelbug“ (iOS) habe ich angefangen, nachdem diese App sich aber nach wenigen Wochen „verschluckte“, bin ich (danke an Jan von reisenzumquadrat) zu „Trail Wallet“ (iOS) gewechselt. Ist nicht so stylisch und vielfältig wie das Erstgenannte, aber für meine Zwecke und Anforderungen vollkommen ausreichend.

Je Land lege ich nun einen sogenannten „Trip“ mit dem Datum des Besuches an. Das ausgerechnete Tagesbudget mit entsprechendem Wechselkurs hinterlege ich. Und nun kommt die Friemelarbeit: jeden Tag, und zwar eigentlich direkt wenn sie anfallen, trage ich die Kosten ein. Eine Unterteilung nach Rubriken, wie z.b. Essen, Eintritt, Unterkunft,… ist möglich und ratsam.
Aufgrund des hinterlegten Tagesbudgets kann man so nach jeder Ausgabe genau sehen, wieviel man bereits für den Tag ausgegeben hat bzw. was man sich überhaupt noch leisten kann.

Bisher klappt das super und wir sind immer noch voll im Budget!

P.S.: Einen sehr guten Artikel zum Thema sparen für einen Traumurlaub, oder eine Weltreise gibt es auf dem Blog von Mark Deu.

Zurück
Zurück

Tokio – Die Luft ist raus

Weiter
Weiter

Lecker Reisen in Beijing